Fernkälte

Saubere Kälte, gewonnen aus Abwärme

Aussenansicht des Landeskrankenhauses St. Pölten

Bild: UK St. Pölten

Fernkälte ist emissionsarm und kühlt effizient – ohne Energie zu verschwenden. Im Vergleich zu konventionellen Kühlsystemen verbraucht Fernkälte nur rund ein Zehntel der zugeführten Brennstoffe und spart daher das Zweieinhalbfache an Kohlendioxid (CO2). Die saubere Kälte wird aus der Abwärme gewonnen, die zum Beispiel beim Verbrennen von Abfällen und in Kraftwerken entsteht. Die Erzeugung von Fernkälte erfordert jedenfalls weniger als die Hälfte an Primärenergie, die zur konventionellen Kälteerzeugung benötigt wird.

Seit 2013 wird das Universitätsklinikum St. Pölten mit Fernkälte versorgt. Benötigt wird die Fernkälte für die Kühlung technischer Geräte und Einrichtungen sowie der Klimatisierung des Gebäudes und der Operationssäle.

Um die Versorgung des Krankenhauses mit Fernkälte zu gewährleisten, wurde auf dem Gelände des Fernheizkraftwerkes Nord eine Fernkälteanlage errichtet.

 

Wie Fernkälte erzeugt wird.

Fernwärme wird im Sommer ebenso wie im Winter zur Warmwasseraufbereitung erzeugt und gleichzeitig zur Herstellung der umweltfreundlichen Fernkälte eingesetzt. Sogenannte „Absorptionskältemaschinen“ verwenden Abwärme, wie sie zum Beispiel in Fernwärmezentren beim Verbrennen von Abfällen anfällt, als Antriebsenergie für Kühlgeräte. So erzeugte Kälte benötigt, im Vergleich zur herkömmlichen Kälteerzeugung, weniger als die Hälfte an Primärenergie.

Die Versorgung des Universitätsklinikums St. Pölten mit Fernkälte ist Teil des gemeinsam mit der EVN 2010 erstellten Energieleitbilds der Stadt; die Anlage ist die erste realisierte Fernkälteanlage in Niederösterreich.

Technische Details:

Baubeginn: Juli 2012
Fertigstellung: Teil 1 im Oktober 2013 sowie Teil 2 im Juni 2018
Kälteleistung: 12 MW
CO2-Einsparung: 630 Tonnen pro Jahr